Unsere mentale Leistungsfähigkeit bestimmt in der heutigen Zeit immer mehr den Erfolg in der Schule oder im Beruf. Konzentrationsfördernde Medikamente wie Ritalin werden unter Studenten immer beliebter, und die Pharmaindustrie investiert Milliarden in die Erforschung von Wirkstoffen, die uns schlauer und konzentrierter machen sollen. Dabei können allein durch eine zielgerichtete Ernährung mentale Leistungen wie Erinnerungs- und Merkfähigkeit sowie Konzentration und Denkvermögen spürbar gesteigert werden. Der Botenstoff Acetylcholin spielt dabei eine Schlüsselrolle.
Acetylcholin ist einer der wichtigsten Neurotransmitter im menschlichen Körper und ist wesentlich an allen kognitiven Prozessen im Gehirn beteiligt. Ein Mangel an Acetylcholin im synaptischen Spalt der neuronalen Zellen führt zu einer verschlechterten Reizweiterleitung und damit zwangsläufig zu einer gestörten Signalübertragung, wodurch es zu Konzentrationsstörungen und einer verminderten mentalen Leistungsfähigkeit kommt. Mittlerweile konnten Forscher feststellen, dass ein erhöhtes Vorkommen von Acetylcholin im Gehirn die kognitiven Leistungen erhöht. Um ausreichende Mengen dieses Neurotransmitters bilden zu können, müssen allerdings auch genügend Bausteine mit der Ernährung mitgeliefert werden.
Acetylcholin wird aufgebaut aus aktivierter Essigsäure (Acetyl-CoA) und Cholin. Während es bei Acetyl-CoA kaum zu einem Mangel kommen kann, ist eine Unterversorgung an Cholin, obwohl es in geringem Umfang vom Körper selbst gebildet werden kann, durchaus möglich. In Nahrungsmitteln ist Cholin Bestandteil von Lecithin (Phosphatidylcholin), ein Phospholipid, das vor allem in fettreichen Nahrungsmitteln wie Eigelb, Sahne, Butter oder Innereien zu finden ist. Da diese Lebensmittel aufgrund der noch immer andauernden Fetthysterie gemieden werden, wird der Körper oft nicht optimal mit Cholin versorgt, was sich auch auf die mentale Leistung auswirkt.
Lecithin ist aber nicht nur ein wertvoller Lieferant für Cholin, es ist neben anderen Phospholipiden auch ein wichtiger Baustein für die Zellmembran. Dort sind Phospholipide zuständig für den Ionentransport durch die Zellmembranen und dienen als Bausteine der Myelinschicht, die zur Isolierung der Axone von Nervenzellen dient und eine reibungslose Weiterleitung von Nervenimpulsen sicherstellt.
Neben Lecithin spielt auch das Phospholipid Phosphatidylserin eine wichtige Rolle im Gehirn. Es ist ebenfalls Bestandteil der Zellmembran und ist an der Synthese von Acetylcholin beteiligt. Durch eine erhöhte Konzentration an Phosphatidylserin kann eine schnellere und gesteigerte Ausschüttung dieses Botenstoffs in den synaptischen Spalt gewährleistet werden, sodass durch eine optimale Versorgung mit diesem Phospholipid die Effekte auf die kognitive Leistung noch weiter verstärkt werden.
Mit Eiern, Fisch, Butter, Leber und anderen Innereien als natürliche Quellen sind Lecithin und Phosphatidylserin vor allem in fett- und cholesterinreichen Nahrungsmitteln vertreten. Da in unserer Gesellschaft aber zunehmend die Meinung vorherrscht, gerade solche Lebensmittel zu meiden, kommt es oftmals zu einem Mangel an diesen Phospholipiden. Mittlerweile ist sind diese aber in den meisten Apotheken als Nahrungsergänzung erhältlich, sodass auch ohne die oben genannten Lebensmittel eine optimale Versorgung mit diesen Phospholipiden möglich ist.
Neben den Phospholipiden gibt es auch einige Aminosäuren, die leistungssteigernde Wirkungen besitzen, so steigert beispielsweise Tyrosin die Konzentration und Aufmerksamkeit.